Tagung, 27. Oktober 2025, Berlin
Neurotechnologien stehen an der Schwelle zu einer neuen Ära, denn durch die Kombination mit Methoden künstlicher Intelligenz bei der Dateninterpretation bieten sie bahnbrechende Ansätze, um die Funktionsweise des Nervensystems effizienter zu erforschen und neurologische Erkrankungen gezielter zu behandeln. Gleichzeitig haben sich zahlreiche Firmen das Ziel gesetzt, in den kommenden Jahren Gehirn-Computer-Schnittstellen für den privaten Gebrauch im nichtklinischen Bereich, etwa zum Stressabbau, zur Steuerung von Computerspielen oder zur Konzentrationssteigerung zu entwickeln und zu vermarkten.
Mit der Tagung möchte der Gemeinsame Ausschuss zum Umgang mit sicherheitsrelevanter Forschung den Stand und das mittelfristige Potenzial der Technologien beleuchten, aber auch die wissenschaftliche Gemeinschaft für realistische Missbrauchsszenarien sensibilisieren. Führende Expertinnen und Experten sollen diskutieren, wie die Forschung verantwortungsvoll gestaltet werden kann und wie ethische Leitplanken etabliert und technologische Visionen mit gesellschaftlicher Verantwortung verbunden werden können. Dabei sollen auch mögliche Governance-Strategien skizziert werden, die helfen können, Chancen zu nutzen und Missbrauchsrisiken zu minimieren.
Folgende Fragen sollen dabei im Mittelpunkt stehen:
- Gibt es in dem Bereich Forschungsfragen, die besser überhaupt nicht adressiert werden sollten?
- Welche Verantwortung tragen Forschende für die spätere Anwendung ihrer Ergebnisse?
- Wie können sie beeinflussen, dass ihre Innovationen nicht auch für Überwachung, Manipulation oder andere Missbräuche genutzt werden?
- Können Missbrauchsrisiken überhaupt minimiert werden, ohne die Forschungsfreiheit unverhältnismäßig einzuschränken?