The mystery of risks – How can science help reconcile perception and assessment?

The mystery of risks – How can science help reconcile perception and assessment?

Die internationale Konferenzreihe Crossing Boundaries in Science soll frühzeitig Forschungsgebiete identifizieren, deren Entwicklung in besonderem Maße von interdisziplinärer Zusammenarbeit abhängig ist. Die zweite Konferenz der Reihe fand unter dem Titel „The mystery of risks – How can science help reconcile perception and assessment?“ vom 4. bis 6. Juli in Potsdam statt.

Im Fokus stand die Frage nach der Rolle der Wissenschaft bei der Erfassung und Beurteilung gesellschaftsrelevanter Risiken und resultierender Handlungsoptionen. Im Vorfeld der Tagung veranstaltete der Gemeinsame Ausschuss zum Umgang mit sicherheitsrelevanter Forschung den Workshop „Risk Governance and the Role of Science and Humanities“, der Studierende aus Deutschland, Österreich, Belgien, China und Großbritannien auf die Inhalte der Konferenz vorbereitete. Gleichzeitig wurden die teilnehmenden Masterstudierenden und Promovierenden mit dem Problem des Umgangs der Wissenschaft mit sicherheitsrelevanten Forschungsrisiken vertraut gemacht.

Die Konferenz beschäftigte sich unter anderem mit der Frage, wie Risiken und deren Wahrnehmung konstruiert werden. Außerdem wurde erörtert, ob das Vorsorgeprinzip den wissenschaftlichen Fortschritt hemme. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Fachgebieten wie der Soziologie, Wirtschaft, Psychologie, Medizin, Meteorologie und Biologie diskutierten weiterhin darüber, was die positiven und negativen Folgen der Fehlwahrnehmung von Risiken sind.

In der Keynote skizzierte Prof. Dr. Ortwin Renn verschiedene Risikobereiche, die im Laufe der Konferenz immer wieder aufgegriffen wurden: Naturgefahren, Terrorismus, Cybersicherheit und Gesundheitsrisiken. Den von ihm angesprochenen unterschätzten und überschätzten Risiken widmeten sich an den beiden folgenden Tagen weitere Referentinnen und Referenten im Detail. Risiken wurden als ein soziales Konstrukt vorgestellt, das in der Regel eher durch Emotionen als durch Evidenz entsteht. Deshalb stuften weite Teile der Gesellschaft beispielsweise terroristische Anschläge im Vergleich zu Autounfälle unzutreffenderweise als höhere Gefahr ein. Die Aufgabe der Wissenschaft sei auch, diese Fehlwahrnehmungen zu erfassen und angemessen sowie verständlich über evidenzbasierte Risikoszenarien aufzuklären.

Die Teilnehmenden des Studierendenworkshops © Markus Scholz für die Leopoldina
Beim Studierendenworkshop © Markus Scholz für die Leopoldina
Ortwin Renn © Markus Scholz für die Leopoldina
Martin Schröder © Markus Scholz für die Leopoldina
© Markus Scholz für die Leopoldina
Cornelia Betsch © Markus Scholz für die Leopoldina
© Markus Scholz für die Leopoldina
Jochem Marotzke © Markus Scholz für die Leopoldina
Podium mit Lothar Wieler, Jochem Marotzke und Julius Weitzdörfer © Markus Scholz für die Leopoldina
Ralph Hertwig © Markus Scholz für die Leopoldina
© Markus Scholz für die Leopoldina