Bildung und Lehre

Integration sicherheitsrelevanter ethischer Aspekte in Forschung und Lehre

Um für sicherheitsrelevante ethische Aspekte der Forschung frühzeitig zu sensibilisieren und fachbezogene Bewertungskompetenzen in einem interdisziplinären und wissenschaftsexternen Kontext aufzubauen, sollten Hochschulen und Universitäten die jeweiligen Bereichsethiken in den Lehrinhalten und Curricula möglichst aller relevanten Studiengänge verankern. Die Kenntnis grundlegender ethischer Normen wissenschaftlichen Arbeitens ist die Voraussetzung für Einhaltung der guten wissenschaftlichen Praxis. Daher sollte trotz bereits hoher Informationsdichte in den Studiengängen und begrenzter Ressourcen zumindest die Vermittlung grundlegender ethischer Erkenntnis- und Bewertungsmethoden integraler Bestandteil aller Studiengänge sein.

Im Zuge einer TAGUNG des Gemeinsamen Ausschusses zur Verankerung der Ethik sicherheitsrelevanter Forschung in der Lehre wurde festgestellt, dass ein qualifizierter und nachhaltiger ethischer Kompetenzerwerb am besten mit entsprechenden kontinuierlichen und obligatorischen Lehrveranstaltungen gewährleistet werden kann. Dabei können insbesondere anschauliche fachbezogene sowie fächerübergreifende Fallbeispiele für mögliche Missbrauchsszenarien die Aufmerksamkeit der Studierenden schärfen und deren Bewertungsprozesse methodisch fundiert anleiten.

Mit Blick auf den kontinuierlichen Bildungsprozess eignen sich nach Auffassung des Gemeinsamen Ausschusses folgende Lehrformate:

  1. In Bachelorstudiengängen sollten sicherheitsrelevante Aspekte der Forschung beispielsweise in Übersichtsveranstaltungen zu guter wissenschaftlicher Praxis und zu grundlegenden Fragen der Wissenschaftsethik integriert werden.
  2. In Masterstudiengängen bietet sich darauf aufbauend an, z.B. innerhalb von Seminaren spezifische ethische und sicherheitsrelevante Aspekte des eigenen Faches vertieft zu behandeln – sowohl auf theoretischer Ebene als auch anhand von Fallbeispielen – und an den entsprechenden Forschungsstand in den Bereichsethiken (ggf. in interdisziplinärer Zusammenarbeit) heranzuführen.
  3. Promovierende, Post-Docs und weitere in die Forschung involvierte Mitarbeitende sollten darüber hinaus im Rahmen von Gruppenseminaren, Weiterbildungsveranstaltungen, Summer Schools oder Graduiertenschulen die spezifischen aktuellen Risiken der Forschung und den jeweils einschlägigen ethischen Forschungsstand im interdisziplinären und außerwissenschaftlichen Kontext fundiert erarbeiten und reflektieren.

Die Umsetzung dieser Empfehlungen setzt eine entsprechende Befähigung der Lehrenden und Anpassung von Studien- und Prüfungsordnungen voraus.

Lehrmaterialien

Good-Practice-Beispiele

Selbstlernmodule