Empfehlungen der DFG: Umgang mit Risiken in internationalen Kooperationen

Empfehlungen der DFG: Umgang mit Risiken in internationalen Kooperationen

Internationale wissenschaftliche Zusammenarbeit gehört zu den Grundprinzipien von Forschung. Politische Entwicklungen in verschiedenen Ländern machen es jedoch erforderlich, neben dem Wert der internationalen Forschungskooperation auch ihre Risiken im Blick zu behalten. Hier ist insbesondere die Verwertbarkeit von Forschungsergebnissen sowie von im Forschungsprozess entstehenden Daten, Kontakten, Erfahrungen und Fertigkeiten für Zwecke zu nennen, die die Wahrung zentraler, durch das Grundgesetz geschützter Güter gefährden können. Besonders bei Kooperationen mit Forschenden in Staaten, in denen ein Missbrauch bestimmter Forschungsergebnisse zu befürchten ist1, gilt es, potenzielle Missbrauchsmöglichkeiten ernst zu nehmen, ins Verhältnis zum Nutzen der Kooperation zu setzen und informierte Abwägungsentscheidungen zu treffen.
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) möchte mit den vorliegenden Empfehlungen – im Sinne einer auf geopolitische Veränderungen reagierenden Forschungskultur – zu einem reflektierten Umgang mit Risiken des Forschungshandelns (insbesondere bei der Rekrutierung von Personal aus dem Ausland und bei der Auswahl von Kooperationspartnern, die nicht im deutschen Wissenschaftssystem ansässig sind) anregen. Diese Reflexion soll über die rechtsverbindlichen außenwirtschaftlichen Regelungen hinausgehen und damit zu insgesamt mehr Handlungssicherheit von einzelnen Personen und Institutionen in internationalen wissenschaftlichen Kooperationen beitragen.